Ein bisschen aufgeregt waren wir schon auf der Fahrt nach Oberweiher, Medenrunde, unser erster Mannschaftseinsatz! „Wir haben nichts zu verlieren, wir können nicht absteigen“, was für ein beruhigender Einwand, eines Teammitglieds unserer neu aufgestellten Damenmannschaft. „Wir fahren in ein Tennis-Leistungszentrum, habt ihr das gewusst?“, fragt unser Trainer, Jürgen, auf halber Strecke. Einige von unserer Mannschaft hat er vor nicht allzu langer Zeit über die VHS erst zum Tennis gebracht.
Uns so löst ein Satz den anderen ab, mal aufmunternd, mal aufgeregt, mal beruhigend….
Ein wunderschön gelegener Tennisclub, drumherum alles grün, die Sonne scheint, angenehme 19 Grad und kein bisschen Wind. Besser könnte es nicht sein (außer Im Erle).
Premiere haben jetzt auch unsere Mannschaftstrikots, von Rino gesponsert. Wie cool, gleich beim ersten Spiel damit starten zu können…. Und wir sehen richtig GUT darin aus!!!
Keiner von uns hätte gedacht, dass wir so spannende Spiele sehen würden! Dass wir so hart um Siege kämpfen würden! Claudia spielte nonstop 2 ½ Stunden im Einzel. Sie gewann im ersten Satz 7:6 durch ein Tiebreak (7:2). Im zweiten Satz schien es auch wieder auf ein Tiebreak hinauszulaufen…. 1:1, 2:1, 2:2, … und so weiter…. Bei 7:5 holte Claudia dann den Sieg und einen Riesenapplaus !!!
Auf die Frage „Bist du jetzt k.o.?“, antwortete Claudia: „Ich fühle mich als hätte ich Wodka-Redbull getrunken… nämlich betrunken und gleichzeitig aufgeputscht!“ Hätte uns das einer vorher gesagt, wären wir schon eine langjährig erfahrene Mannschaft….
Regine kämpfte ebenfalls hart im Einzel. Sie verlor zwar den 1. Satz, schimpfte über den trockenen Sand, den harten Platz, die springenden Bälle und sich selbst, holte dann aber mit Nervenstärke, Biss und Konzentration im 2. Satz durch Satztiebreak und ein Matchtiebreak den Sieg für ihr Einzel. Sie wird ab jetzt mit jedem Platz klar kommen, da bin ich mir sicher!
Sabine marschierte durch ihr Einzel wie ein Schweizer Uhrwerk: solide, souverän, gleichmäßig Punkt für Punkt und glasklar in der Kommunikation mit der Gegnerin. Bewundernswert! Den ersten Satz gewann sie 6:0, den zweiten Satz 6:2.
Anna-Maie kämpfte im Einzel gegen eine Badminton-Bundesliga-Spielerin, die strategisch und mental sehr erfahren war. Anna-Maie zeigte ebenfalls Stärke und ließ sich nicht irritieren, spielte Ball für Ball und konnte auch Punkte für sich holen (6:3 und 6:2).
Mit drei gewonnenen Einzel-Spielen waren wir mehr als glücklich! Jetzt noch zwei Doppel spielen… und möglichst gewinnen!
Claudia und Nadine vertraten uns beim ersten Doppel, Barbara und Sabine beim zweiten Doppel. Leider mussten wir die Siege der Oberweiherer Damenmannschaft überlassen. Aber 3:3 lässt sehen, wenn man bedenkt, dass das unser allererstes Medenspiel war und einige von uns richtig frische Anfängerinnen sind.
Meine eigene Rolle im ersten Medenspiel verlief anders als geplant. Aufgrund einer Verletzung konnte ich nicht auf den Platz. Mit guter Laune und motivierenden Zurufen versuchte ich meine Mädels anzufeuern. Belohnt wurde ich mit absolut spannenden Spielen und einem genialen Teamgeist aus der Gruppe.
Das gemeinsame Abschlussessen beider Teams war harmonischer Ausklang des rundum gelungenen Tennis-Tages. Jürgen war mächtig stolz auf uns und nicht zu bremsen, als die Bundesliga-Spielerin ihn bei Tisch nach Tipps und Tricks beim Aufschlag fragte. Wir konnten nicht verhindern, dass er Trainerwissen beim Gegner preisgab ;)
Bericht: Sonja Bäßler